Studierende

Die Unterschiede zwischen Lektorat und Korrektorat

Du befindest dich im Prozess des Schreibens deiner Abschlussarbeit – ob Bachelor, Master oder Dissertation – und fragst dich nun: Brauche ich dafür auch ein professionelles Korrektorat oder Lektorat? Und was ist überhaupt der Unterschied zwischen den beiden?

Ich will dir im Folgenden erklären, was genau bei einem Korrektorat und Lektorat gemacht wird, wo die Unterschiede liegen und weshalb es durchaus zu empfehlen ist, deine Arbeit professionell lektorieren zu lassen.

Wo liegt der Unterschied zwischen Korrektorat und Lektorat?

Das Korrektorat!

Beim Korrektorat handelt es sich um eine rein formale Optimierung. Dafür werden die folgenden Punkte überprüft:

  • Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik
  • Typografie (dazu zählt zum Beispiel die richtige Länge von Binde- und Gedankenstrichen)
  • einheitliche Schreibweisen von Fachbegriffen und Namen
  • Formalia in Literaturverzeichnis und Literaturangaben

Wenn du nur ein Korrektorat durchführen lässt, dann werden Sprache und Inhalt also in keiner Weise überprüft. Das bedeutet dann zum Beispiel, dass verschachtelte, schwer verständliche Sätze, unglückliche Formulierungen, Wortwiederholungen oder inhaltliche Unstimmigkeiten nicht kommentiert und verbessert werden. Vielleicht hast du schon einmal ein Buch oder eine Thesis gelesen, die zwar keine offensichtlichen Fehler beinhaltet hat, aber trotzdem mühsam zu lesen und teils unverständlich war. Hier wurde vermutlich zwar ein Korrektorat durchgeführt, aber kein (eigentlich nötiges) Lektorat. Ein reines Korrektorat ohne Lektorat ist entsprechend dann geeignet, wenn du dir in Hinblick auf Inhalt und Sprache bereits sehr sicher bist.

Das Lektorat!

Bei einem Lektorat werden genau die Punkte, die beim Korrektorat unkommentiert bleiben, mitberücksichtigt. Meistens wird ein Lektorat zusammen mit einem Korrektorat durchgeführt. Bei mir beinhaltet ein Lektorat die folgenden Leistungen:

  • Korrektorat bzw. alle Leistungen der Textkorrektur
  • Optimierung von Aufbau und Struktur
  • Satzbau und Stil
  • Kohärenz und Verständlichkeit
  • Wortwahl, Ausdruck und Satzstellung

Am Ende eines Lektorats ist deine Arbeit also nicht nur formal korrekt, sondern auch verständlich und flüssig zu lesen. So vermeidest du gefährliche Missverständnisse auf Seiten deiner Gutachter:innen!

Keine Angst vor Ghostwriting: Warum ein Lektorat erlaubt ist!

Vielleicht ziehst du bereits ein Lektorat in Erwägung, machst dir jetzt aber Sorgen, ob dieses legal ist. Da kann ich dich beruhigen! Ein Lektorat ist erlaubt (und teils – gerade bei Dissertationen – sogar von den Universitäten erwünscht). Ein Lektorat ist dafür da, dass deine Arbeit flüssig lesbar und sprachlich wie inhaltlich gut verständlich ist. Der tatsächliche Inhalt deiner Arbeit bleibt dabei aber unberührt. Zudem ändere ich nicht einfach deinen Text. Alle meine Vorschläge und Anmerkungen, die nicht zum Korrektorat gehören, werden lediglich kommentiert und du kannst dann selbst entscheiden, was du inkorporierst und was nicht. Allgemein arbeite ich außerdem im Nachverfolgungsmodus, das heißt, dass du alle Änderungen nachvollziehen kannst.

Kommentare können zum Beispiel so aussehen:

„Dieser Satz ist etwas unverständlich formuliert. Formulierungsvorschlag: …“

„Diesen Teil hast du schon mehrfach in dem vorangegangenen Abschnitt erwähnt. An dieser Stelle könnte er also prinzipiell gelöscht werden.“

„Du verwendest dieses Wort sehr häufig. Alternativ könnte man hier auch … verwenden.“

„Das verstehe ich nicht so wirklich. Was ist hier genau gemeint? Ggf. für bessere Verständlichkeit umformulieren.“

„Dieser Abschnitt würde mehr Sinn an oberer Stelle ergeben.“

Warum ich Korrektorat und Lektorat empfehle

Allgemein ist es immer empfehlenswert, die eigene Arbeit Korrektur lesen zu lassen. Als Autor:in ist man oft so sehr in seine Arbeit verstrickt, dass man beginnt, Rechtschreibfehler und Co. einfach zu überlesen. Auch inhaltliche Lücken nimmt man dann oft nicht mehr wahr, denn dir als Person vom Fach sind prinzipiell ja alle Hintergründe und Fakten bekannt. Aber auch wenn sich deine Arbeit auf einen bestimmten Bereich spezialisiert, sollte sie trotzdem so aufgebaut und formuliert sein, dass sie prinzipiell auch von Laien verstanden werden könnte.

Bist du dir unsicher, ob du für deine Abschlussarbeit bzw. Dissertation ein Korrektorat oder Lektorat beauftragen solltest? Dann nutze einfach das kostenlose Probelektorat  und überzeuge dich selbst, inwiefern deine Thesis hiervon profitieren kann!

Anna

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